Die Tanzenden Türme

6. Juni 2012

Seit dem Sommer 2012 tanzt das Paar auf der Hamburger Reeperbahn Tango. Die „Tanzenden Türme“ sind ein preisgekrönter Wettbewerbsentwurf des renommierten Architekturbüros Bothe Richter Teherani und eine Projektentwicklung der STRABAG Real Estate GmbH. Die ZÜBLIN-Direktion Nord führt den Bau aus, die STRABAG Property & Facility Services übernimmt den Betrieb – eine echte Konzernerfolgsstory also. Das Partneringmodell TEAMCONCEPT macht eine kurze Bauzeit von knapp vier Jahren möglich.

Teamwork macht’s möglich. Die STRABAG Real Estate und die Züblin-Direktion Nord realisieren zwischen 2009 und 2012 auf einem 5.400 m² großen Grundstück in St. Pauli auf der Reeperbahn Nummer 1 die „Tanzenden Türme“. Die beiden schiefwinkligen Türme ragen auf jeweils vier Untergeschossen mit 22 bzw. 24 Stockwerken in die Höhe. Das „tangotanzende Paar“ ist ein technisch höchst komplexes Bauwerk. Denn die beiden rund 90 und etwa 80 Meter hohen Türme neigen sich zueinander und knicken in unterschiedlichen Höhen ab. Der Südturm mit 24 Stockwerken ist in der siebten Etage geknickt, der Nordturm mit 21 Stockwerken hat im 17. Geschoss einen Gegenknick.
Dadurch entsteht eine Neigung der Primärfassade von bis zu etwa sieben Grad. Ab zehn Grad Neigung wäre eine Überkopfverglasung nötig. Insgesamt müssen bei der zweischaligen Fassadenkonstruktion 16 verschiedene Neigungssituationen berücksichtigt werden. Und für die schrägen Fenster benötigt man spezielle Beschläge.
Da ist geballte Teamarbeit gefragt. Das Projekt wird im Partneringmodell TEAMCONCEPT realisiert, das insbesondere bei komplexen Bauprojekten zu Risikominimierung der Abwicklungsprozesse beiträgt.

Die beiden Türme knicken an unterschiedlichen Stellen ab.

Das gemeinsame Projekt teilt sich in zwei Phasen. In der ersten Vertragsphase klärt sich die partnerschaftliche Vorbereitung des Bauvorhabens. Hierzu zählen die Festlegung der Rahmenbedingungen und Absprachen zur Erreichung der Budgetvorstellung. Während der ersten Phase führt die STRABAG Real Estate, ZÜBLIN ist für Teilleistungen und Planungskoordination der Fachplaner zuständig. In der zweiten Phase tauschen die beiden Partner ihre Rollen. Sobald der Bau beauftragt ist, übernehmen die Kolleg:innen des Generalunternehmens ZÜBLIN die Verantwortung.

Bevor es richtig losgeht, findet ein wichtiger Austausch statt. Das Projektteamdefiniert in einem gemeinsamen Workshop das Projektziel sowie Regeln für die Zusammenarbeit und das generelle Miteinander zwischen Auftraggeber und -nehmer. Dadurch kann zwar nicht jeder Konflikt vermieden werden, es ist aber deutlich einfacher, auf einen potenziellen Reibungspunkt zu reagieren und diesen beizeiten aus der Welt zu schaffen.


Auftragsvolumen	ca. € 103,9 Mio.
Bauzeit	10.2009 – 08.2012
Untergeschossfläche	20.000 m²
Geschossfläche Türme	32.700 m²

Die Tanzenden Türme gelten noch heute als ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche TEAMCONCEPT-Zusammenarbeit. Sie zeigen, wie sinnvoll es ist, dass alle Projektbeteiligten ihr Wissen vereinen. So wird selbst ein komplexes Projekt wie die Tanzenden Türme, direkt an einer Vergnügungsmeile und mit einem straffen Bauzeitplan, zu einer beherrschbaren Aufgabe.

Insgesamt führt diese Art der Zusammenarbeit im TEAMCONCEPT zu mehr Erfolgserlebnissen. Und plötzlich macht Bauen noch mehr Spaß

Silke Pförtner
damalige ZÜBLIN-Bauleiterin der Tanzenden Türme