Die seit prähistorischer Zeit zur Gründung von Bauten verwendeten Holzpfähle haben einen entscheidenden Nachteil: Unter Grundwassereinfluss beginnen sie im Lauf der Zeit zu faulen oder werden von Wurmfraß geschädigt. Schon der Beton-Pionier François Hennebique experimentiert deshalb mit verwitterungsunempfindlichen Rammpfählen aus Eisenbeton, scheitert aber an der Sprödigkeit des Materials, das unter der Last des Rammbären birst.
Das junge Unternehmen erarbeitet sich einen wichtigen innovativen Vorsprung
Es ist Eduard Züblin, der im Jahr 1900 beim Bau einer Brücke im elsässischen Brumath, damals Deutschland, erstmals armierte Betonpfähle erfolgreich einsetzt. Er entwickelt patentierte Schlaghauben aus Metall, gusseiserne Pfahlspitzen, spezielle Rammen und Rammunterwagen. Außerdem Pfähle mit integriertem Spülrohr, durch das Wasser mit Druck zu Spritzdüsen in der Spitze geführt wird und das anschließend mit Beton aufgefüllt wird.
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Zahlreiche Entwicklungen von Eduard Züblin zur Betonpfahl-Rammung werden patentiert.
Zudem experimentiert er mit unterschiedlichen Querschnitten; von Vierecken und Dreiecken kommt er über Sechsecke schließlich zum Fünfeck, das eine Zeit lang auch im Firmenlogo aufgegriffen wird.
Mit der Rammung von 800 Pfählen zur Gründung des Empfangsgebäudes des neuen Hamburger Hauptbahnhofes 1902 erwirbt Züblin weit über Straßburg hinaus ein bleibendes Renommee als der Spezialist für Gründungen mit dem „korrosionsfreien Kunstpfahl“.
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li: Rammpfahl-Querschnitt, re:Signet Firma Ed. Züblin
Der fünfeckige Querschnitt der armierten Betonpfähle inspiriert Eduard Züblin bei der Gestaltung des Firmenlogos
Unter Wasser sehr dauerhaft.
Eduard Züblin
in einem Typoskript über armierte Betonpfähle, 1905.
Von 1900 bis 1906 rammt Züblin Eisenbetonpfähle mit einer Gesamtlänge von 200 Kilometern in den Boden
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